Junior Member
You´re the pearl of my heart
Drake hatte ihr schweigend zugehört, jede Silbe tief in sich aufgenommen, als wäre ihre Stimme Teil der Luft geworden, die er atmete. Seine Finger ruhten um die Tasse, doch er spürte die Wärme kaum – nicht, weil sie nicht da war, sondern weil Julia gerade alles überlagerte. So hatte sie noch nie mit ihm gesprochen. Nicht auf diese Weise. Da war keine Dramaturgie, keine Inszenierung. Nur Wahrheit. Unverhüllt. Und doch vorsichtig gereicht – wie etwas, das man fallen lässt, wenn man zu fest zupackt. Er hätte vieles sagen können. Dass sie ihn nicht verlieren könnte, egal, was sie zeigte. Dass er schon längst beschlossen hatte, bei ihr zu bleiben. Dass er sich nicht vor dem fürchtete, was sie zurückhielt. Aber er sagte nichts davon. Stattdessen sah er sie an. Lange. Und da war nichts von Schock in seinem Blick, kein Zögern – nur Neugier, echtes Interesse… und dieses leise, tiefe Etwas, das ihn jedes Mal überkam, wenn sie ihn so ansah, wie jetzt. Offen. Ehrlich. Ohne Schutz.
Er rückte ein wenig näher, nicht aufdringlich, einfach so, dass seine Schulter fast ihre berührte. Als sie ihm die Brötchen hinschob, lächelte er – nicht breit, nicht spielerisch, sondern warm. Echtes Lächeln, das nicht viel brauchte.
„Okay“, sagte er nur. Ganz ruhig. Ganz ernst.
Nicht als Flucht aus dem Moment. Sondern als Annahme. Ein stilles Versprechen: Ich bin noch hier. Ich sehe dich. Und ich gehe nicht, nur weil du mir einen Schatten zeigst.
Er griff sich ein Brötchen, riss ein Stück ab, aber seine Augen wanderten immer wieder zu ihr. Nicht fordernd, nicht suchend – einfach da, wo sie sein wollten.
Er wusste jetzt, dass da mehr war. Etwas, das sie hütete wie eine tiefe See. Und statt sich davor zu fürchten, spürte er… Neugier. Geduld. Und diesen wachsenden Wunsch, sie in all ihren Teilen kennenzulernen – nicht nur in den leichten. Vielleicht war das der gefährliche Teil an ihm. Dass er bleiben würde. Egal, was kam.