Dann kam das Thema auf, von dem sie wusste, dass es sensibel war – Liebe, Beziehungen, Gefühle. Dinge, über die sie beide nicht gerne sprachen, weil es selten schön war. Und doch war es beruhigend zu merken, dass er fragte, ehrlich war und zuzuhörte. Sie lachte leise bei seinem Kommentar. „Keine Sorge, ich verrate niemandem deine sentimentale Seite. Bei mir ist das ja nicht anders. Ich tu auch nur so, als wäre ich die knallharte Jägerin mit dem eiskalten Blick. “ Sie schmunzelte und nippte an ihrem Tee, wurde dann jedoch ernster. „Ich glaube, du bist besser, als du denkst, Dean. Dass du möchtest, dass wenigstens eine von uns glücklich wird… zeigt, wie viel Herz du wirklich hast, auch wenn du versuchst, es hinter Sprüchen und Sarkasmus zu verstecken. “ Sie senkte kurz den Blick, als sie über ihre eigene Situation sprach – ja, da war jemand. Noch nicht ganz greifbar, noch zart und wackelig. Doch die Hoffnung war da. Und allein das fühlte sich besser an, als es lange Zeit der Fall gewesen war.
„Du hast recht… ich werde ihm noch nichts erzählen. Noch nicht. Ich denke, wenn er bleibt – trotz all dem, was er noch nicht weiß – dann könnte er es wert sein, es irgendwann zu erfahren. “ Doch dann spürte sie die Schwere in Deans Worten, als er von dieser einen Frau sprach, die er nicht loslassen konnte. Jemand, die ihm so ähnlich war, dass es fast schmerzte. Sie hörte den Schmerz in seiner Stimme, auch wenn er versuchte, ihn mit einem traurigen Grinsen zu kaschieren. Sie neigte den Kopf, sah ihn an. „Dean… das klingt nicht verrückt. Es klingt ehrlich. Und es wirkt, als hättest du zum ersten Mal wirklich jemanden gefunden, der dich versteht. Jemand, der dein Chaos kennt, weil sie selbst darin steckt. Ich… ich weiß, wie schwer es ist, Nähe zuzulassen, wenn man gelernt hat, dass Nähe auch Schwäche oder Verlust bedeuten kann. “
Sie atmete tief ein und ihre Stimme klang leise, doch voller Entschlossenheit. „Du kannst sie nicht vergessen, weil du sie nicht vergessen sollst. Vielleicht ist sie noch nicht bereit… aber das bedeutet nicht, dass es für immer so bleiben muss. Du hast dich verändert, Dean. Du hast gelernt, zu schlafen, zu vertrauen und dein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Vielleicht braucht sie einfach noch ein wenig Zeit, um das ebenfalls zu begreifen. “ Ein schwaches Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Was das Karma betrifft… vielleicht ist es keine Strafe, sondern vielmehr eine Prüfung. Ob du bereit bist zu kämpfen, Geduld zu zeigen oder einfach nur darauf zu warten, dass der richtige Moment kommt. “ Dann lehnte sie sich entspannt zurück und stupste ihn sanft mit dem Ellbogen an. „Und falls es nicht so läuft – dann adoptierst du eben zehn Hunde und wirst dieser schrullige, grimmige Kerl mit der Lederjacke, der in der Nachbarschaft alle frightet. Ich bringe dir auch Kekse vorbei. “ Sie zwinkerte ihm zu, bevor ihr Gesicht wieder ernst wurde. „Egal, was passiert… du bist nicht allein, Dean. Und das wirst du auch nie sein. “